Medieninformation vom 18. Juni 2013: Wie heute Mittag bekannt wurde, erging eine Weisung durch Soziallandesrat LH-Stv. Walter Steidl, wonach Schwule und Lesben künftig nicht mehr aufgrund Ihrer sexuellen Orientierung von einer möglichen Pflegeelternschaft ausgeschlossen werden dürfen. Die HOSI Salzburg ist erfreut über die Umsetzung ihrer langjährigen Forderung und dankt Steidl zum Ende seiner Arbeit in der Salzburger Landesregierung für diesen Schritt. Dennoch bleiben wichtige Schritte offen und ungeklärt.
Weisung umsetzen, Mirarbeiter sensibilisieren
Bisher konnten die zuständigen Behörden, Schwule und Lesben aufgrund Ihrer sexuellen Orientierung von einer Pflegeelternschaft ausschließen. Diese Lücke im Landesgesetz wurde nun durch eine Weisung an die zuständige Abteilung 3 (Soziales) des Landes Salzburg geschlossen. Salzburg folgt damit dem Beispiel anderer Bundesländer wie Wien, Tirol, Oberösterreich und der Steiermark. “Wir danken Walter Steidl für diesen Schritt. Nun gilt es aber, die Weisung auch umzusetzen. Das bedeutet auch Schulungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen für die zuständigen MitarbeiterInnen.” so Gernot Marx, Sprecher der HOSI Salzburg, in einer ersten Reaktion.
Land muss breit und verständlich informieren
Im Gegensatz zu Wien sah man bisher keinen Bedarf für Informations- oder Werbekampagnen zur Pflegeelternschaft in Salzburg. Hier ortet Marx wesentlichen Aufholbedarf: “Auf der einen Seite spricht man von Gleichstellung, auf der Anderen informiert man die BürgerInnen nicht über die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Direkte Demokratie und Transparenz sind die Schlagworte unserer PolitikerInnen, das bedeutet auch, dass Informationen – in einfacher Sprache – breit gestreut und intensiv beworben werden müssen.”
HOSI baut weiter auf gute Zusammenarbeit mit Landesregierung
Ebenso wie in der Vergangenheit setzt die HOSI Salzburg auf gute Zusammenarbeit mit der neuen Landesregierung. Mit den Ressorts der künftigen LandesrätIn Martina Berthold und Heinrich Schellhorn dürfte es vermehrt zu inhaltlichen Überschneidungen kommen. Ebenso mit Wilfried Haslauer, welcher durch das Bildungsressort ein wichtiger Ansprechpartner sein wird. “Martina Berthold hat uns bereits signalisiert, dass sie für baldige Gespräche zur Verfügung steht. Homo-, Bi-, Trans- und Intersexualität sind aber eine breite Querschnittsmaterie. Wir sind in allen Lebensbereichen der Menschen ‘zu Hause’. Das betrifft die psychosoziale Beratung, Selbsthilfegruppen und Schulworkshops bis hin zur Jugend-Freizeitkultur. Somit dürfen sich also alle Regierungsmitglieder angesprochen fühlen.” schließt Marx ab.
Rückfragehinweis
Gernot Marx, Mobil 0664 / 91 77 804, E-Mail gernot.marx@hosi.or.at