Peter Schieder erhielt Karl-Heinrich-Ulrichs Award

Der Ehrenpräsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates und Mitglied des RKL-Kuratoriums, Dr. Peter Schieder, wurde in West Hollywood (Los Angeles) mit dem diesjährigen Karl-Heinrich-Ulrichs-Award der International Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender & Intersex Law Association (ILGLaw) ausgezeichnet. ILGlaw-Europadirektor und RKL-Präsident, Dr. Helmut Graupner, würdigte in seiner Laudatio die Verdienste Peter Schieders um die Menschenrechte gleichgeschlechtlich l(i)ebender Menschen in ganz Europa.Der Karl-Heinrich-Ulrichs Award wird von ILGLaw alle drei Jahre vergeben und ist nach dem deutschen Juristen Karl-Heinrich-Ulrichs benannt, dem ersten Vorkämpfer in der der Geschichte für die Rechte von Homosexuellen.

Karl-Heinrich-Ulrichs war weltweit der erste offen schwule Jurist. In Schriften, die in einigen deutschen Staaten verboten wurden, forderte er die Straffreiheit der Homosexualität. Im Jahre 1867 trug er diese Forderung erstmals öffentlich vor: Auf dem deutschen Juristentag in München vor 500 Mitgliedern rief diese jedoch tumultartige Szenen vor, in denen seine Rede untergeht. Mit diesem Tag begannt die Geschichte der Homosexuellen Emanzipation. Karl-Heinrich-Ulrichs wurde schließlich ins Exil nach Italien gezwungen, wo er verarmt verstarb und begraben ist.

Die ILGlaw vergibt den Karl-Heinrich-Ulrichs Award in Erinnerung an diesen grossen Mann und Helden an Personen, die sich besondere Verdienste um die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen oder Transgender/Intersexpersonen erworben haben.

Nie wieder „exul et pauper“

Der diesjährige Preis wurde am 14. März im Rahmen der internationalen Konferenz „The Global Arch of Justice – Sexual Orientation Law Around the World“ in West Hollywood (Los Angeles) vergeben. Überreicht wurde  er dem Preisträger von ILGLaw-Europadirektor und RKL-Präsident Dr. Helmut Graupner, der in seiner Laudatio die Verdienste Präsident Schieders hervorhob.  Bereits als junger Nationalratsabgeordneter war er maßgeblich an der Aufhebung des Totalverbots im Jahre 1971 beteiligt und späterhin machte er bereits in seiner Antrittsrede als Präsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates LGBTI-Rechte zu einer seiner Prioritäten.

In seiner Dankesrede erinnerte Präsident Schieder an die in den Grabstein Karl-Heinrich-Ulrichs in L’Aquila gemeißelten Worte: „exul et pauper“, „verbannt und verarmt“: „Keine Lesbe, kein Schwuler, kein Bisexueller und kein Transgender darf in unserer Gesellschaft mehr das Schicksal‚ exul et pauper’ erleiden, bloß weil er oder sie (oder keinem Geschlecht zugehörig) schwul, lesbisch, bisexuell, transgender oder intersex ist. Und das sicher zu stellen, ist nicht ihre Aufgabe – es ist die Aufgabe von allen, denen Gleichheit, Recht und Menschenrechte ein Anliegen sind“.

Rückfragehinweis:
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