Gestern berichtete „Salzburg Heute“ über die dritte Option beim Geschlechtseintrag. Alex Jürgen* kämpfte jahrelang für die rechtliche Anerkennung als intergeschlechtliche Person und zog dafür durch alle gerichtlichen Instanzen. Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) entschied schließlich im Juni 2018 im Sinne Jürgens* und bestätigte, dass intergeschlechtliche Menschen ein Recht auf eine adäquate Bezeichnung im Personenstandsregister haben, abseits von „männlich“ und „weiblich“ (siehe dazu die gemeinsame Presseaussendung vom Verein intergeschlechtlicher Menschen Österreich, der Plattform Intersex Österreich und der HOSI Salzburg vom 29.06.2018).
Im Interview mit „Salzburg Heute“ sprechen Gabriele Rothuber, Obfrau und Intersex-Beauftragte der HOSI Salzburg, und Tobias Humer, Obmensch des Vereins intergeschlechtlicher Menschen Österreich (VIMÖ), über die aktuelle Situation in Salzburg. Humer begrüßt grundsätzlich, dass es eine dritte Option beim Geschlechtseintrag gibt, kritisiert allerdings die Umsetzung durch das Innenministerium. Der Verein intergeschlechtlicher Menschen Österreich veröffentlichte dazu eine Stellungnahme im Oktober 2018. Gabriele Rothuber erhofft sich mehr Sensibilität gegenüber Eltern von intergeschlechtlichen Kindern. Eine aktuelle Studie aus Deutschland zeigt, dass uneingewilligte, kosmetische medizinische Eingriffe an intergeschlechtlichen Kindern weiterhin stattfinden. Menschenrechtsorganisationen fordern einen sofortigen Stopp dieser medizinischen Praxis.
Happy Birthday: 5 Jahre VIMÖ
Genau heute feiert der Verein intergeschlechtlicher Menschen Österreich (VIMÖ) übrigens seinen 5. Geburtstag. Wir gratulieren ganz herzlich und sagen DANKE für 5 Jahre Menschenrechtsarbeit!
Infos zum Thema Inter*
Weitere Informationen zum Thema Intergeschlechtlichkeit findet ihr auf den Webseiten von VIMÖ, der Plattform Intersex Österreich oder auch auf der Seite von Trans Inter Queer (TrIQ). Dort findet ihr zum Beispiel Informationen zu den Themen “Inter* und Sprache” oder einen Ratgeber für die Beratung von trans und inter* Menschen.
Der gestrige Fernsehbeitrag ist eine Woche in der ORF TV Thek nachsehbar. Im Gegensatz zu den Zahlen im Beitrag wird davon ausgegangen, dass ca. 1,7 Prozent der Bevölkerung intergeschlechtlich sind.