QueerTopic: Bisexualität

Es wird wieder Zeit für ein QueerTopic! Am Freitag, den 22. Juni ist es wieder soweit. Wir begrüßen euch im Schloss Mirabell zu einem 3-stündigen Workshop zum Thema Bisexualität mit Renate Baumgartner und Katharina Payk. 

Über Sichtbarkeit, Ausgrenzung und aktivistisches Potenzial

Der Workshop ist interaktiv angelegt. Er dauert 3 Stunden und findet am Freitag, 22. Juni um 16-19 Uhr im Pegasus Saal, Schloss Mirabell statt. Neben kleinen Inputs der Workshopleiterinnen wird es Gruppenarbeiten und Diskussionen geben, bei denen Bisexualität als eine eigenständige sexuelle Orientierung neben Homo- und Heterosexualität steht. Wir konzentrieren uns neben den individuellen Anliegen der Gruppe auf das aktivistische Potenzial von Bisexualität, das Problem der Unsichtbarkeit von Bisexualität und die verschiedenen Formen von Diskriminierung, die bisexuelle Menschen erleben. Dabei geht es vor allem auch um die oft als besonders schmerzhaft empfundene Ausgrenzungserfahrung innerhalb der eigenen Community, der queeren Szene, in der Bisexuelle oft als „nicht queer genug“ oder „mit hetero Privilegien ausgestattet“ degradiert werden. Wir thematisieren verschiedene Vorurteile gegen bisexuelle Menschen wie den Vorwurf der ständigen „Untreue“ und Nymphomanie oder der vermeintlichen Unfähigkeit, sich zu binden. Auch binegative Aussagen wie „Das ist nur eine Phase!“ oder „Am Ende wirst Du homo oder hetero sein!“ führen zu Unsichtbarmachung und Verneinung von Bisexualität und somit zu einem instabilen Selbstwert bei bi Menschen. Bi Frauen werden im Alltag oft übersexualisiert: Wer sich outet, sieht sich mit Gruppensex-Bildern aus der Pornografie konfrontiert, die Menschen von Bisexualität haben. Eine weitere gängige Fremdzuschreibung ist auch, bi Frauen seien eigentlich hetero und würden sich nur hin und wieder mit einer Frau vergnügen, während bi Männer in Wirklichkeit nicht geoutete Schwule seien. Eine feministische Analyse zeigt, dass bei beiden Interpretationen von Bi der Mann als das eigentlich begehrte Subjekt gilt.

Bi Menschen haben zudem oft wenig bis keine Austauschmöglichkeiten vor Ort – somit bleiben viele auf ihrer Suche nach einer (bi-)sexuellen Identität alleine und internalisieren die ihnen entgegengebrachte Bifeindlichkeit.

Dort wo Bisexualität sichtbar gemacht wird, kann sich auch das besondere empowernde Potenzial von Bi entfalten: binäre Gender-Grenzen zu sprengen, den Zwang zur Monogamie zu überwinden und Rollenbilder zu erweitern und neu zu füllen.

Der Workshop lädt die Teilnehmenden ein, über ihre sexuelle Orientierung / ihr Begehren zu reflektieren, sich über Erfahrungen auszutauschen und etwa Begriffe wie Bisexualität und Pansexualität zu diskutieren. Interessierte Teilnehmer_innen sind frei, bei Bedarf und Wunsch eine Bi-Gruppe vor Ort ins Leben zu rufen.

(Hinweis: Bisexualität ist für uns ein aktivistischer Terminus, ein Überbegriff für plurisexuelle Identitäten, der bedeutet, dass man grundsätzlich Personen 1) des eigenen Genders lieben oder begehren kann und 2) Personen anderer  Gender. Wir möchten mit dem Begriff keine Gender-Dichotomie unterstützen.)

Dr.in Renate Baumgartner forscht als Gastwissenschaftlerin an der Universität Wien zu bisexuellen/queeren Menschen in Österreich. Sie gibt Empowerment-Workshops  für bisexuelle/pansexuelle/queere Menschen. Sie ist Mitbegründerin der Bi-Gruppe „no*monos“ in Wien und Mitglied des Vereins „VisiBi*lity Austria“.

Mag.a Katharina Payk ist leitende Redakteurin beim feministischen Magazin an.schläge. Sie ist evangelische Theologin und Pädagogin und hält Lehrveranstaltungen an verschiedenen Universitäten. Sie schreibt, forscht und leitet Veranstaltungen zu den Themen Gender, Queer/LGBTI, Sexualität, Be_hinderung, Glaube und Fetisch. Sie ist Mitbegründerin der Bi-Gruppe „no*monos“ in Wien.

Anmeldung & Hard Facts

Zwecks Planbarkeit freuen und wir uns über Anmeldungen per Mail an office@hosi.or.at!

Datum: 22.6.2018, 15-18h

Ort: Pegasus Saal, Schloss Mirabell, Saint-Julien-Straße 20, 5024 Salzburg

Facebook: QueerTopic: Bisexualität

max. 25 Teilnehmer_innen, offen für alle interessierten Menschen, besonders herzliche Einladung an alle, die sich in ihrer bi*sexuellen oder pansexuellen Identität unsicher sind oder Austausch suchen

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