Wir haben ein Crowdfunding für “Vielfalt im Beruf” gestartet. Mehr dazu lest ihr in unserer heutigen Presseaussendung.
Crowdfunding für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Beruf
Erstmalig Schulungen für Erwachsene: Die Homosexuellen Initiative Salzburg startet ein Crowdfunding für ihre neue Bildungsinitiative “Vielfalt im Beruf”.
Seit diesem Jahr bietet die Menschenrechtsorganisation HOSI Salzburg Fortbildungen zur Verbreitung von so genannten „Regenbogenkompetenzen“ an. Die Bildungsinitiative richtet sich unter anderem an Lehrer*innen und Sozialarbeiter*innen, aber auch an privatwirtschaftliche Unternehmen. Möglich macht das eine Kooperation zwischen der Menschenrechtsinitiative und der deutschen Hil Foundation sowie die Unterstützung durch Land und Stadt Salzburg. Ein Crowdfunding soll nun die benötigten Anlaufkosten finanzieren.
Sexuelle Identität wird am Arbeitsplatz häufig verschwiegen
„Zirka die Hälfte der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und transidenten (LGBT)-Menschen machen sich über einige Dinge an ihrem Arbeitsplatz mehr Gedanken als ihre heterosexuellen Kolleg*innen. Sie kontrollieren sehr stark ihr Verhalten und den Inhalt ihrer Gespräche. Dies alles bündelt extrem viel Energie, Ressourcen und damit Produktivität“, erklärt Kathleen Schröder, Projektleitung der Bildungsinitiative Vielfalt im Beruf und Mitarbeiterin der HOSI Salzburg. „In einem Arbeitsumfeld, in dem Menschen offen und selbstverständlich mit ihrer sexuellen Identität umgehen können, wäre dies nicht nur vollkommen überflüssig. Es ergäbe sich sogar ein überaus positiver Effekt, da Ressourcen freigesetzt werden.
Sich mit dem Thema Vielfalt im Beruf zu beschäftigen, kann auch einen ökonomischen Vorteil bringen. Immer mehr Menschen wählen Unternehmen bei der Nutzung von Dienstleistungen und bei Kaufentscheidungen nach deren ethischen Grundsätzen oder gesellschaftsrelevanten Standpunkten aus. Rund 70 Prozent der LGBT-Personen berücksichtigt in ihren Kaufentscheidungen die Frage, wie LGBT-freundlich ein Unternehmen ist, wie eine aktuelle Studie aus Deutschland belegt“, so Schröder. In der erwähnten Out im Office-Studie wurden fast 3.000 Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender-Personen zu ihrer beruflichen Situation befragt. Keine Zahlen gibt es zur Situation von intergeschlechtlichen oder asexuellen Menschen, die ebenfalls von einem offenen Umgang mit sexueller und geschlechtlicher Vielfalt profitieren würden.
„Gerade ich als Inhaber eines typisch mittelständigen Salzburger Familienunternehmens weiß, wie wichtig dieses Thema bei der Sensibilisierung von Arbeitskolleg*innen ist”, so Obmann der HOSI Salzburg Mag. Josef Lindner. „Mit unserer neuen Bildungsinitiative Vielfalt im Beruf haben wir ein Angebot geschaffen, das zu einem besseren Arbeitsklima für alle beitragen soll. Davon profitieren Unternehmer*innen und Arbeitnehmer*innen gleichermaßen.”
Akzeptanz. Bildung. Empowerment.
Die Bildungsinitiative Vielfalt im Beruf zielt darauf ab, durch Bildungsangebote Akzeptanz zu fördern und Empowerment-Prozesse für Lesben, Schwule, Bisexuelle, transidente und intergeschlechtliche (LGBTIQ-)Menschen anzustoßen. „Leider sind immer noch knapp 30 Prozent der LGBT-Menschen Benachteiligungen oder Schlechterbehandlung am Arbeitsplatz ausgesetzt. Vergessen wir nicht, dass auch Gesundheit ein wichtiger Aspekt im Berufsleben ist. Menschen, die in ihrem Berufsleben Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität ausgesetzt sind, fühlen sich unwohl, sind weniger arbeitsfähig und häufiger krank. Noch ein Grund mehr, Vielfalt im Beruf zu leben: Es handelt sich auch um Gesundheitsprävention!“ so Schröder abschließend.
Die Crowdfunding-Kampagne läuft noch bis 30. April und richtet sich an alle, die Vielfalt im Beruf unterstützen wollen. In den ersten Tagen wurden bereits 17 Prozent der Ziel-Summe gespendet.
Pressefotos
(Am Foto v.l.n.r.: Obmann Josef Lindner, Obfrau Gabriele Rothuber, Team-Mitlgied Stefanie Moser, Projektleitung Kathleen Schröder, Geschäftsführer Paul Haller; Foto von Thomas Höllerer)
(Am Foto v.l.n.r.: Anja Hagenauer, Gabriele Rothuber, Kathleen Schröder, Martina Berthold, Paul Haller; Foto von Niko Zuparic)
(Am Foto v.l.n.r.: Anja Hagenauer, Kathleen Schröder, Martina Berthold, Gabriele Rothuber, Paul Haller; Foto von Niko Zuparic)