Vom 4. bis 13. Mai startet das SchwuLesBisch transidente Filmfest der HOSI Salzburg im DAS KINO. 11 Filme und die Podiumsdiskussion “Frag doch Cornelia Schmidjell” werden an 10 Tagen geboten.
The brave new gay world!
Vielfalt, Reichtum, Grenzen, Lichter, Schatten einer brave new gay world. Diese Filme verbindet die andere Sicht der Dinge – egal woher sie kommen und auf wen sie sich beziehen. Mainstream Filme werden hier neu wahrgenommen. Reale wie fiktive Biografien werden zu Fragmenten einer verborgenen Geschichte. Coming-Out bleibt ein zentrales Thema und ist manchmal selbst in Hochburgen des schwulen Lebens schwierig, ja gefährlich. Spannende + interessante Tage erwarten Sie vom 4. bis 13. Mai 2012.
Das “Kino andersrum” Programm im DAS KINO
- Freitag, 4. Mai
20.15 Uhr – Der König des Cominc
- Samstag, 5. Mai
19.25 Uhr – Beginners
21.30 Uhr – Les Amour Imaginaires – Herzensbrecher
- Sonntag, 6. Mai
19.25 Uhr – Drei, Tom Tykwer
21.30 Uhr – Stadt Land Fluss
- Montag, 7. Mai
19.25 Uhr – Mission
21.30 Uhr – I killed my mother
- Dienstag, 8. Mai
19.25 Uhr – Sascha
21.30 Uhr – Romeos
- Mittwoch, 9. Mai
19.00 Uhr – The kids are all right
20.30 Uhr – Podiumsdiskussion “Frag doch…” mit Landesrätin Mag.a. Cornelia Schmidjell, Dr. Martin Plöderl, Dr. Nenon Taylor
- Donnerstag, 10. Mai
19.25 Uhr – Les Amour Imaginaires – Herzensbrecher
21.30 Uhr – Sascha
- Freitag, 11. Mai
19.25 Uhr – I killed my mother
21.30 Uhr – Mission
- Samstag, 12. Mai
19.25 Uhr – Beginners
21.30 Uhr – KÖNIG DES COMIC
- Sonntag, 13. Mai
20.00 Uhr – Mary Lou
Die Filmliste
Eröffnungsfilm: “König des Comics”
D 2012 Dokumentarfilm. Regie: Rosa von Praunheim. (80 Min)
Rosa von Praunheims liebvoll ironisches Film-Porträt von Ralf König, der mit seinen Comics Millionen erreicht. Filme (Der bewegte Mann), Ausstellungen in Museen machen ihn zum Star, bei Auftritten (Elvira Brunftschrei) und Lesungen entpuppt er sich als Rampensau: Sein typisch schwuler Humor (+ Knollennasen) trug zur Entspannung der Sicht von Homosexualität in der Gesellschaft bei.
Beginners – Oscar 2012 für Christopher Plummer!
USA 2010 – Regie und Buch: Mike Mills. Mit Ewan McGregor, Christopher Plummer, Mélanie Laurent, Goran Visnijc. (104 Min, engl. OmU)
Hal stürzt sich im hohen Alter mit seinem jungen Lover ins schwule Leben: Signal für Sohn Oliver, bei Liebe nicht immer die Notbremse zu ziehen. Dann erkrankt Hal an Krebs. Der amüsant verspielte Film ist eine Liebeserklärung des Regisseurs an seinen Vater, der auch erst im Alter zu seiner Homosexualität stand.
Drei
D 2010, Drehbuch + Regie: Tom Tykwer; mit Sophie Rois, Sebastian Schipper, Devid Striesow (113 Min)
Neue Variante des Liebes-Dreieck: Adam trifft Hanna im Theater (Bob Wilson: Shakespeare Sonette), Simon im Schwimmbad. Spontaner Sex mündet bei beiden in intensive Affären. Adam ist als Fußballer, Schwimmer, Segler, Judokämpfer, Chorsänger, Liebhaber ein Überflieger. Ironisch lockeres Design for Living, mit wunderbarer Choreografie von Sasha Waltz als Vorspiel.
I Killed My Mother
Kanada 2009, Regie: Xavier Dolan; mit Anne Dorval, Xavier Dolan (100 Min, franz. OmU)
Xavier Dolan (*1989) räumt mit der angeblichen Mutterliebe schwuler Männer auf. Hubert liefert sich mit seiner Mutter beim Autofahren lebensgefährliche Schreiduelle. Fluchten aus dem häuslichen Chaos enden bei seinem Lover. Dessen Mutter verbreitet voll Stolz diese Kunde. Unglaubliche Bilder: Nouvelle Vague + Wong Kar-Wai lassen grüßen.
Les Amour Imaginaires – Herzensbrecher
Kanada 2010, Regie: Xavier Dolan, mit Niel Schneider, Xavier Dolan, Monia Chokri, Anne Dorval, Loius Garrel. (95 Min, franz. OmU)
Dolan feiert einen neuen schwulen Lebensstil mit einem anderen Ménage-à-Trois à la Jules et Jim. Die heterosexuelle Marie und der schwule Francis huldigen dem blonden Nicholas, was der schöne Narziss voll auskostet. Manche Jungs scheinen der Feder von Jean Cocteau entsprungen zu sein. Frech, salopp, unverblümt, begleitet von Dalidas Dang Dang.
Stadt Land Fluss
D 2011 Regie: Benjamin Cantu, mit Lukas Steltner, Kai-Michael Müller (84 Min)
Alltag einer LPG in Brandenburg: Der stillen Marko pendelt mit Jakob zwischen flüchtigen Berührungen in der Scheune und verschreckter Abwehr in Gegenwart anderer Jungs. Körpersprache, Blicke, Gesten, minimalistisch skizziert, verraten die emotionelle Wucht: Doku-Drama und Gay-Love-Story der anderen Art.
The kids are all right
Regie: Lisa Cholodenko; Kamera: Igor Jadue-Lillo; Schauspieler: Annette Bening, Julianne Moore, Mark Ruffalo (104 Min, engl. OmU)
Nic und Jules sind seit 20 Jahren ein Paar, mit 2 Kindern von einem (anonymen) Spender. Plötzlich nehmen die Kids Kontakt zu ihrem Erzeuger auf, dem der Zuwachs gefällt: Der kernige Macho verwirrt die heile Lesbenwelt, als Jules mit ihm eine Affäre beginnt. Drohendes Ehe-Aus? Entfesselte Spielfreude, freche Dialoge.
Mission
USA 2009, Drehbuch + Regie: Peter Bratt mit Benjamin Bratt, Jeremy Ray Valdez, Talisa Soto Bratt, Alex Hernandez, Max Rosenak (116 Min, engl. OmU)
Das raue Klima im Mission District, San Francisco, erschwert das Leben des jungen Jesse, dessen Vater ausrastet, als er ein eindeutig schwules Foto von seinem geliebten Sohn sieht. Jesse muss entscheiden, er der Vater seinen Lover bedroht. Ein mitreißendes Plädoyer gegen Gewalt und Intoleranz, hervorragend gespielt. Eine widersprüchliche Welt voll unbändiger Lebensfreude.
Sascha
D 2010 Regie: Dennis Todorovic, mit Sascha Kekez, Predrag Bjelac, Ljubisa Lupo-Grujcic (101 Min) – deutsch-montenegrinische OF, z.T.deutsch untertitelt
Sascha, ein 19-jährige Serbokroate, liebt seinen Klavierlehrer. Die Mutter setzt alle Hoffnungen in Saschas Zukunft als Pianist. Der Vater will zurück nach Montenegro, wo Homosexualität absolutes Tabu ist. Dennis Todorovic zeigt realistisch zeigt, wie schwierig ein Coming-out auch heute noch sein kann.
Romeos
D 2011, Drehbuch + Regie: Sabine Bernardi. mit Rick Okon, Maximilian Befort, Liv Lisa Fries. (94 Min)
Der transsexuelle Lukas landet in Köln im Zivi-Wohnheim im Schwesterntrakt. Dort trifft er den attraktiven Macho Fabio. Die Faszination der ungleichen Jungs wird stärker, bis Fabio das Geheimnis von Lukas entdeckt: Ein toller Film über Liebe, Freundschaft, sexuelles Erwachen. Mit Leichtigkeit, Witz spannend erzählt.
Mary Lou
Israel 2009. Regie: Eytan Fox. mit Ido Rosenberg, Alon Levi, Maya Dagan, Dana Frider, Yedidia Vital, Svika Pick, israel. (151 Min, OmU)
Eytan Fox ist ein wunderbarer Geschichten-Erzähler. Der hübsche 18jährige Meir bricht aus der verklemmten Provinz ins gelobte (gay) Tel Aviv auf. Er wird dort ein Star des Nachtlebens und findet er seine große Liebe. Fulminant getanzte, gesungene, gespielte Hommage an den Song Contest mit einem Auftritt von Svika Pick (= Dana International – Gewinnerin – 1998)