Landestheater Linz Michelangelo-Ballett als explosiv (homo)erotisches Kraftwerk der Emotionen: Fulminant getanzt.
Im Hintergrund spielt das Bruckner-Orchester unter Dennis Russell Davies live Werke von Arvo Pärt und Benjamin Britten. Unter einem weißen Carrara-Marmor-Block zelebrieren die Tänzer kraftvoll die Schönheit der Männer. Im Garten der Medicis taucht der junge Maler erstmals lustvoll in sein sinnliches Universum ein. Dort findet er die ersten Liebhaber, später die Modelle für seine unsterblichen Kunstwerke: David, Pietà, Genesis, Adam, Sündenfall, verlorene Paradiese:
Die Tanz-Sprache ist klar, akrobatisch, fantasievoll. In spektakuläre Schritt-Kombinationen, Hebungen gestaltet Choreograf Jochen Ulrich Leidenschaft, Liebe, Verlangen, Zaudern, Zögern, Verzweiflung zu spannendem Tanztheater. Dieses Ringen widersprüchlicher Seelen in einem Körper verdeutlichen 3 Tänzer in knappen Lendenschürzen in erotisch explosiver Dreier-Kombination: Martin Dvorak, Wallace Jones, Fabrice Jucquois.
Die minimalistische Tanz- und Bildersprache schafft Raum für Euphorie, Freude, Lust, Trauer, Ruhe. Modern Dance, Ausdruckstanz, Handlungsballett. Männer mit- und ineinander verbunden und verschlungen. Muskeln als Spiegel von Kraft und Entspannung. Ein wunderbar getanzter und umjubelter Abend: Sternstunde des Tanzes.