Der polnische Autor Michal Witkowski thematisiert in seinem Roman "Lubiewo" – teilweise deftig aber sehr interessant – die Geschichte der Schwulenszene in Polen. 9. Mai, ab 18 Uhr.
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Michal Witkowski: Lubiewo (Roman, Suhrkamp Verlag, 2007)
Bartos Zurawiecki: Drei Herren im Bett, die Katze nicht zu vergessen (Roman, dtv, 2008)
Moderation: Marta Kijowska
Deutsche Lesungen: Peter Arp
Ein Jungautor, der in einer literarisch anspruchsvollen Form gesellschaftliche oder erotische Tabus bricht und nebenbei gekonnt das eigene Image eines Außenseiters pflegt, wäre in Polen noch vor einigen Jahren eine Sensation gewesen. Doch seitdem eine flippige Abiturientin namens Dorota Masowska mit ihrem Debütwerk, einem atemlosen Monolog über Drogen, Alkohol, schnellen Sex und Absurdität der heutigen Welt, über Nacht zum literarischen Shootingstar avancierte und mit ihrem zweiten Roman den wichtigsten Literaturpreis des Landes einheimste, ist in der polnischen Literaturszene ohnehin alles ganz anders. Junge Autoren, die schon zu Beginn ihrer Laufbahn eine erstaunliche Beherrschung des Handwerks an den Tag legen und sich ganz selbstverständlich an heikle Themen heranwagen, überraschen niemanden mehr. Selbst die gleichgeschlechtliche Liebe, im katholischen Polen noch vor Kurzem verpönt, ist mittlerweile ins Zentrum des öffentlichen Interesses gerückt. Davon zeugt der Erfolg von Michael Witkowski, dessen Schwulenroman Lubiewo schon nach kurzer Zeit Kultstatus erlangte, und von Bartosz Zurawiecki, der in seiner “passiven Romanze" Drei Herren im Bett, die Katze nicht zu vergessen vorführt, wie man mit dem Thema auf humorvolle Weise umgehen kann.
Michael Witkowski, geboren 1975 in Breslau, peilte nach dem Studium der polnischen Philologie die wissenschaftliche Laufbahn an, gab sie aber noch während der Promotion zugunsten der Literatenkarriere auf. Nach dem Debüt mit dem Erzählband Copyright (2001) schrieb er den Roman Lubiewo (2005), der zahlreiche Auszeichnungen, u.a. die Nominierung für den NIKE-Preis, erhielt und in viele Sprachen übersetzt wurde. Mittlerweile hat der heute in Warschau lebende Autor auch eine Bühnenfassung des Buches (zusammen mit Piotr Gruszczy_ski) sowie eine weitere Sammlung von Erzählungen und einen neuen Roman vorgelegt.
Bartosz Zurawiecki, geboren 1971 in Posen, studierte an der dortigen Universität Kulturwissenschaften und lebt seitdem als freier Autor, Journalist und Filmkritiker in Warschau. Sein literarisches Debüt gab er 2005 mit der Humoreske Drei Herren im Bett, die Katze nicht zu vergessen, ein Jahr später wandte er sich dem Thema Erotica alla polacca zu, im Herbst 2007 folgte Ich oder meine 66 Lieben. _urawiecki ist auch Co-Autor zweier Bücher über die polnische Homophobie und eines über das polnische Kino. Für seine Filmkritiken erhielt er 1996 den Krzysztof-M_trak-Preis.
22 Uhr: Konzert
PINK FREUD “Trance-Jazz-Dance"
Die Soundexperimente der ausgezeichneten Musiker Mazolweski, Zietek und Staruszkiewicz öffnen den Jazz nicht nur anderen Musikstilen, sondern auch einem jungen Publikum. PINK FREUD haben bisher vier Alben veröffentlicht und gehören zu den besten Formationen des modernen polnischen Jazz.
Polnisches Buffet
Eintritt: 13 / 10 Euro
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung
Veranstalter: Verein Literaturhaus
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