Die Komödie von Robert Thomas ist seit 40 Jahren ein Dauerbrenner des Theaters. Die Verfilmung von François Ozon mit glänzenden französischen Diven gab dem Stück einen neuen Touch. Ähnlich wie Claire Boothe THE WOMEN ist der Text ein Highlight des Camp als spezifisch schwule Ästhetik.Im Frankreich der 50er Jahre trifft sich in einer verschneiten Villa eine Familie, um Weihnachten zu feiern. Da wird der Hausherr ermordet aufgefunden. Jede der 8 Damen hat ihr kleines oder größeres Geheimnis und ein Motiv. Eine von ihnen muss die Mörderin sein. Täuschung, Begierden, Ängste und Lebenslügen sind von nun an Überlebensstrategien. Diese 8 FRAUEN bleiben spannend bis zur letzten Minute.
Für das Schauspielhaus Salzburg inszeniert Alexander Kratzer dieses Weihnachtsstück der anderen Art als originelle Mischung aus Boulevard, Krimi und Farce. Ob echte oder gespielte Trauer, Zickenterror oder Stutenbisse, die Darstellerinnen schöpfen in dieser Inszenierung das Repertoire weiblicher Hysterie voll aus: Gattin, Schwester, Mutter, Tochter, Dienerin, Heilige, Geliebte oder Hure, als Vamp, Femme Fatale junge und alternde Naive oder als komische Alte sind sie schön, temperamentvoll, intelligent, sinnlich und gefährlich und haben ihren großen Auftritt mit Schlagern von Zarah Leander, Connie Francis, der Knef oder Max Raabe. Sie verfügen zur Freude des Publikums über gute Stimmen.
Diese Revue evoziert ganz nebenbei locker das musikalische Ambiente einer damals populären Herrenbar. Die Bühne und phantasievolle Kostüme geben den Darstellerinnen Raum für ungezähmte Spielfreude. Die Zuschauer unterhalten sich bestens bei dieser bunten Revue. Die Schauspielerinnen Julia Gschnitzer, Ulrike Arp, Daniela Gnoycke, Ariadne Pabst, Ute Hamm, Cordula Schurich, Elke Hartmann, Agnieszka Wellenger agieren alle in Höchstform.
Peter Jobst
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