Schwule und Lesben können es nachempfinden, wie schwer es ist, endlich mit dem herauszurücken, was man ganz tief in seinem Herzen drin empfindet. Nun hat der sonst so schweigsame Bundeskanzler ein für alle Mal geklärt, was ihn zum Thema “Gleiches Recht für alle” so bewegt:
“Wer glaubt, dass er mit der Homo-Ehe punkten kann, soll’s ruhig tun”. – Will wohl heißen: in einem Land, wo ich Bundeskanzler bin, hat man mit solchen Anliegen kein Leiberl.
War es bisher meist der frühere Klubchef und nunmehrige Nationalratspräsident, der gleichgeschlechtlichen PartnerInnenschaften eine klare Absage erteilte, so kam am Tiroler ÖVP-Parteitag nun endlich auch der Regierungschef klar mit der Sprache heraus. Die Tiroler können noch von Glück reden, dass das Antidiskriminierungsgesetz bereits im Frühjahr – auch mit den Stimmen der ÖVP – beschlossen wurde. Nach dieser Aussage hätten sich die das vielleicht nicht mehr getraut.
Abgesehen von der Realitätsverweigerung, welche der Bundekanzler hier an den Tag legt stimmt es natürlich auch nachdenklich, dass in einem zivilisierten und demokratischen EU-Land noch immer Menschen, die nicht dem traditionellen Familienbild des Regierungschefs entsprechen, von diesem klar und offen gleiche Rechte abgesprochen bekommen. Es gibt Länder, da ist so etwas als Diskriminierung bekannt.