Mi, 29. Juni 2005, 20.30 Uhr, Rockhouse Salzburg: Gay Folk Church Music – So schön kann die Verdorbenheit klingen.

„Sie sind gekommen, um uns zu verderben!“, schrieb der NME, als die Hidden Cameras im Vorjahr London einen Besuch abstatteten. In dem Urteil schwang weniger Entsetzen als Verzückung mit. Kein Wunder, bei derart hymnischen Popklängen, die Bandchef Joel Gibb auf den beiden Hidden Cameras-Werken „The Smell of Our Own„ (2003) und „Mississauga Goddamn„ verewigt hat.Die Abgründe tun sich erst beim zweiten Hinhören auf: unschuldige Popmelodien und mit der Inbrunst eines Jungscharchores vorgetragene Gospel-Refrains dienen Gibb als Transporthilfen für Textbotschaften, in denen es nicht selten um interessante Sexualpraktiken geht, etwa in dem leidenschaftlich vorgetragenen Wunsch: „I want another enema”.

Etwaige Aufregungen um seine homophilen Lyrikergüsse lassen Songwriter Gibb kalt: „Sex hat schließlich jeder im Kopf„, sagt der 29-Jährige, der für seinen mit „explicit lyrics” unterminierten Belle&Sebastian-Sound auch gleich die passende Kategorie erfunden hat: „Gay Folk Church Music“. Schließlich tritt die Band mit offener Mitgliederzahl und wechselnden GoGo-Tänzern am liebsten in Kirchen auf.

Der Support dieses Abends ist ein wahrer Leckerbissen! Hinter Me + Nina verbergen sich Michi K von Nova International und die wunderbare Nina K. von Phonoboy, Miles, Crash und Tokio.
Michi arbeitet gerade an seinem Soloalbum und wird erstmalig in Österreich daraus ein paar Songs vorstellen. Und auch Nina wird einige ihrer eigenen Songs darbieten!

www.thehiddencameras.com

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