In seiner Dissertation „Sexuelle Orientierung, Suizidalität und psychische Gesundheit“ stellte Mag. Martin Plöderl eine Besorgnis erregend hohe Anzahl an selbstmordgefährdeten Menschen in Salzburgs homosexueller Bevölkerung fest.Grundlage dieser Arbeit ist eine Studie, im Rahmen derer mehr als sechshundert homo- und heterosexuelle Personen verglichen wurden. Bisher lagen derartige Untersuchungen im deutschsprachigen Raum nicht vor, weshalb die vorliegenden Ergebnisse weit über Salzburg hinaus als durchaus bemerkenswert angesehen werden können.
So zeigte sich, dass in nahezu sämtlichen Problembereichen (Suizidversuche, derzeitige Suizidgefährdung, psychisches Wohlbefinden, Situation in der Familie, etc.) die homosexuellen SalzburgerInnen signifikant schlechtere Werte aufweisen als ihre heterosexuellen Mitmenschen. Darüber hinaus konnte festgestellt werden, dass schwule und lesbische Menschen auch in ihrer gegenwärtigen Situation in deutlich höherem Maße suizidgefährdet sind als andere: Generalisiert man die Ergebnisse auf die Gesamtbevölkerung, so ergibt dies, dass – unter der Annahme, dass homosexuelle Menschen 6% der Gesamtbevölkerung ausmachen – ca. ein Drittel aller Suizidversuche von Schwulen und Lesben verübt werden.
Die vorliegende Studie, welche von Stadt und Land Salzburg unterstützt wurde, stellt für die HOSI Salzburg eine wesentliche Grundlage für die weitere Arbeit dar. Die Situation von schwulen und lesbischen ÖsterreicherInnen ist allgemein schlecht. Sowohl im gesetzlichen Bereich als auch im alltäglichen Leben werden homosexuelle Menschen anders behandelt als heterosexuelle.
Allgemeine gesetzliche Änderungen werden das gesellschaftliche Klima und die Lebenssituation der schwulen und lesbischen Bevölkerung verbessern; spezifische Angebote und Interventionen sollen gefährdeten Personen Hilfe und Unterstützung bieten.
Die Studie \”Sexuelle Orientierung, Suizidalität und psychische Gesundheit\” wird im Herbst 2005 als Buch erscheinen und ist dann über den Buchhandel erhältlich.